Montag, 23. Dezember 2013


Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern

Erasmus Herold - und dein Lohn ist der Tod

Kurzbeschreibung:
"Gütersloh im Winter 2013, Dienstagnacht. Überstürzt verlässt Victoria Lirot das Haus, lediglich bekleidet in Schlafanzug und Mantel. Es ist kühl, doch die junge Frau wählt den Motorroller und lässt das Auto stehen. Eine Stunde später ist sie tot, brutal ermordet. Wovor ist Frau Lirot geflüchtet oder was hatte sie vor?

Am darauffolgenden Tag verunglückt ein Auto zwischen Gütersloh und Wiedenbrück. Die Kreispolizeibehörde ermittelt und Kommissarin Sarah Berger und ihr neuer Partner Ahmet Yilmaz übernehmen den Fall. Die Untersuchung des Unfallorts liefert den beiden Polizisten verblüffende Ergebnisse..."

Fazit:
"Und dein Lohn ist der Tod" ist der zweite Teil der Reihe um die Kommissarin Sarah Berger. Man kann dieses Buch allerdings problemlos ohne Kenntniss des ersten Bandes, "Und ich vergebe dir nicht", lesen, wie ich im Selbstversuch getestet habe.

Die Handlung dieses bodenständigen Krimis ist in Ostwestfalen angesiedelt, vor allem Gütersloh, aber auch umliegende Örtchen und anfangs auch Paderborn, tauchen in der Handlung auf. Da ich selbst gebürtige Ostwestfälin bin, war es mir natürlich ein besonderes Vergnügen, ein Buch zu lesen, dessen Handlungsorte ich selbst kenne - für die Großstädter hier sicher nichts Ungewöhnliches, für mich Landei aber ein wunderbares Erlebnis.

Mehrere seltsame Todesfälle stellen Sarah Berger und ihren Kollegen Ahmet Yilmaz vor viele Fragen. Was tat die Tote mitten in der Nacht, nur halb bekleidet mit ihrem Motorroller mitten in Gütersloh? Warum ist ihr Freund nicht auffindbar und dessen Kollegen ebenso? Mit viel Logik, aber auch Einfühlungsvermögen nehmen sie sich der Sache an.

Mit Sarah Berger und Ahmet Yilmaz hat Erasmus Herold zwei sehr sympathische und realistische Hauptcharaktere geschaffen. Ebenso realistisch bringt er dem Leser die natürliche, bodenständige Art der Ostwestfalen nahe, was sowohl Personen als auch Handlung Authentizität verleiht.

Darüber hinaus besticht aber auch die Handlung an sich: Die Neugier des Lesers wird rasch geweckt und durch Irrungen, Wirrungen und Veränderungen am Leben erhalten - automatisch rätselt man mit und wird dann durch Winkelzüge in der Handlung doch wieder an den Anfang der eigenen Vermutungen gestellt. Zwar war ich mir gegen Ende sicher, was den Täter angeht, dadurch hat das Buch aber keinesfalls an Unterhaltung und Spannung verloren.

Von meiner Seite also eine klare Leseempfehlung!

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