Mittwoch, 5. Februar 2014

Autorenspecial: Erasmus Herold antwortet ...

Interview mit Erasmus Herold 

Autor von 
"Kronteniar - Rendezvous am Bogen"
"Und ich vergebe dir nicht"
"Und dein Lohn ist der Tod" 


über den Autor:
Erasmus Herold wurde 1969 in Bonn - Beuel geboren und ist heute hauptberuflich in der IT - Branche tätig.  
Seit 2009 schreibt Erasmus Herold neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit Romane. Laut eigener Aussage entspricht die Idee zum thematischen Aufbau seiner Krimis oft persönlichen Interessen, seien es die komplexen Verstrickungen innerhalb seiner Bücher, die lebensnahe Beschreibung seiner Protagonisten oder die Einbindung der Geschichte seiner Heimat Ostwestfalens. Erasmus Herold ist Mitglied in der Autorenvereinigung Das Syndikat.

Mehr über den Autor findet ihr auf seiner Homepage: http://www.erasmusherold.de/index.php



Und hier nun das Interview:

1. Was hat Sie zum Schreiben gebracht? Haben Sie schon immer geschrieben oder kam es plötzlich, wie aus dem Nichts und Sie haben sich gesagt: Heute will ich mal versuchen einen Roman zu schreiben? 

Da war schon lange diese Idee in meinem Kopf (damals zum ersten Roman „Krontenianer – Rendezvous am Bogen). Lange Zeit dachte ich, ja du hast da einige spannende Ideen, aber reicht das für einen Krimi? Dann habe ich mich an einem Wochenende hingesetzt und alle Punkte zusammengetragen, habe Verbindungen möglicher Protagonisten skizziert und mir Gedanken über den Beginn und insbesondere das Ende der Geschichte gemacht. Letztendlich war das Ergebnis meiner Datensammlung beachtlich, viel mehr, als ich erwartet hatte und ich begann alles in Worte zu fassen.


2. Wer oder was inspiriert Sie? Wo nehmen Sie ihre Ideen her? 

Viele Ideen liefert der Alltag, Dinge, die man sieht und wahrnimmt. Häufig findet dann im Kopf dieses „was wäre wenn“ – Spiel statt. Diese Überlegungen lassen Geschichten eskalieren, machen sie spannend und lesenswert.



3. Wenn Sie Zeit zum Lesen finden, was lesen Sie dann am liebsten? Bleiben Sie dem Genre treu in dem Sie selbst schreiben oder muss es was gänzlich anderes sein? 

Ich lese sehr gerne Krimis, bleibe also dem Genre treu. Ich finde es toll, als Leser selbst eine Spur aufnehmen zu können, zu rätseln und den möglichen Täter zu überführen. Das ist es auch, was mir beim Schreiben große Freude bereitet, nämlich dem Leser verschiedene Spuren auszulegen und an seine Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu appellieren, damit er selbst zum Kriminologen werden kann. Niemand wird jemals ein Buch von mir lesen, wo der Täter erst auf den letzten zehn Seiten in Erscheinung tritt.

4. Was sind Ihre TOP 3 bei Büchern? 
 

Hmmmm. Schwer zu sagen. Ich liebe die Krimis von Fred Vargas, ich mag aber auch Science Fiction Geschichten von Mike Resnick.

5. Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie nicht gerade an versch. Projekten arbeiten?
 

Meine hauptberufliche Tätigkeit (Leiter IT), aber auch die Familie halten einen auf Trab (und das meine ich in beiden Fällen positiv). Gelegentlich gehe ich Laufen und ich mag Squash.

6. Wieviel steckt von Ihnen und evtl. Personen aus ihrem Umfeld in ihren Charakteren? 

Sehr viel und gleichwohl würde sich niemand jemals in meinen Geschichten wiederfinden. Aber ich habe es mir angewöhnt für meine Protagonisten echte Personen aus meinem Umfeld vor Augen zu haben. Das hilft, damit die Darsteller zwischen den ersten Seiten eines Romans und dem Ende authentisch bleiben, sowohl was ihre äußerliche Beschreibung, aber auch ihr Wesen betrifft.

7. Kennen Sie das, eine Schreibblockade zu haben? Markus Heitz sagte mir mal bei einer Fragerunde im Rahmen einer Lesung, dass er immer schreiben könne und er so etwas gar nicht kennt. 
 

Schreibblockade? So würde ich das nicht nennen. Aber ich brauche einen guten Film der Geschichte vor Augen. Ich setzte mich sehr selten an den Schreibtisch und sage zu mir: und nun denk dir was aus und schreib. Für gewöhnlich beschäftigt sich der Kopf im Alltag mit Teilsträngen der Geschichte. Abends sitze ich dann am Notebook und bin ein Stück weit mein eigener Datentypist, der die Ideen hintereinander schreibt.

8. Was dürfen wir in naher Zukunft von Ihnen erwarten?


„Und ich vergebe dir nicht“ und „Und dein Lohn ist der Tod“ sind zwei unterschiedliche Krimis mit den gleichen Protagonisten (bzgl. Kommissarin Sarah Berger und ihr Team). Die Art, wie beide Geschichten verlaufen unterscheidet sich aber extrem und bereitet dem Leser ganz neues Lesevergnügen ohne einfach einen Teil 2 zu erwarten. In dieser Richtung wird es noch einmal weiter gehen. Arbeitstitel „Und ich richte ohne Reue“. Der Titel ist Programm :-)


9. Welche Tipps geben Sie denen, die selbst schreiben?


Das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und immer zu wissen, was man eigentlich will. Dafür sollte man im Vorfeld ein Gerüst stehen haben, welches natürlich Nebenschauplätze auch während des Schreibens erlaubt.

10. Warum ausgerechnet Krimi/Thriller? 

Wie unter Punkt drei beantwortet, ein Krimi bindet den Leser aktiv in das Geschehen ein, viel mehr, als wir das aus anderen Genre kennen.

11. Wie verlaufen bei Ihnen Recherchen zu einem neuen Buch? Man findet ja alles im Internet, aber ob dies dann auch Hand und Fuß hat steht auf einem anderen Blatt …
  
Auf jeden Fall macht es die Kombination. Das Internet ist hilfreich, aber jeden meiner Tatorte besuche ich auch persönlich, um auf Besonderheiten im Buch eingehen zu können. Die Unterstützung durch die Kreispolizeibehörde in Gütersloh ist sehr hilfreich, wenn es um Fragen bezüglich bestimmter Vorgänge geht.

12. Haben Sie bestimmte Rituale, die eingehalten werden müssen bevor Sie mit dem Schreiben beginnen? Ein besonderer Platz? Besondere Musik, die Sie dabei hören? Stehen kleine Snacks bereit oder oder … 

Ich schreibe gerne spät Abends, wenn ich den Alltag hinter mir lassen kann. In der Tat passe ich die Wahl der zu hörenden Musik an die Ereignisse einzelner Kapitel an. Das erzeugt unterschiedliche Stimmungen.


Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses Interview 
Erasmus Herold

Auch ich bedanke mich recht herylich bei meinem sympathischen Interviewpartner! Und ich hoffe, dass euch das Interview gefallen hat.

Eure
Lu

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