Paderzeitung / Donnerstag, 16 Dezember 2010
Buchtipp: Unter Krontenianern
Die Idee zu dieser ungewöhnlichen und spannenden Geschichte hatte er bereits seit vielen Jahren im Kopf, jetzt ist sein Buch erschienen: Der Stromberger Autor Erasmus Herold stellte im Oktober seinen ersten Roman "Krontenianer - Rendezvous am Bogen" fertig.
Krontenianer, was mag das sein? Herold entführt den Leser seines Romans in die Zukunft, genau genommen ins Jahr 2361. In dieser Gesellschaft leben Krontenianer, eine menschenähnliche Lebensform, parallel zu und mit den Menschen. Technisch weiter entwickelt als die Erdlinge haben sie mit ihrem Know-how den Menschen dazu verholfen, ihr angestammtes Sonnensystem verlassen zu können.
Die 18-jährige Marla Santiago, Heldin der 480-seitigen Geschichte, heuert auf einem krontenianischen Transportraumschiff an und erlebt unerwartete Abenteuer, die in zwei Zeitsträngen erzählt werden. Der Roman betrachtet Marlas Leben und das ihrer überwiegend krontenianischen Kollegen. Eines Tages entdeckt die junge Navigatorin abseits der Handelsroute einen Planeten, den ein besonderes Naturspektakel, genannt Bogen, erwartet. Das Phänomen verleitet den Captain zur Kursänderung, denn das austretende Gas bietet eine zusätzliche Chance auf Profit. Das Zeitfenster ist knapp, da das Ende des Himmelskörpers naht und eine energiefreisetzende Fusionskette droht den Planeten und alles in seinem Umfeld zu zerstören. Ist es Zufall oder haben die Entführung der Waffenoffizierin, die Sabotage im Maschinenraum und die anderen Übergriffe mit dem Flug zum Bogen zu tun?
"Keine Angst vor Science-Fiction", beruhigt der 41-Jährige, denn mit abgedrehten Zukunftsvisionen muss der Leser nicht rechnen. Vielmehr habe er bei der Darstellung von Zukunftstechnik auf deren Machbarkeit und Umsetzbarkeit binnen dreier Jahrhunderte Wert gelegt. Klar: Ein Autor, der die Zukunft beschreibt, steht vor anderen Problemen als ein Verfasser, der die Handlung in die Vergangenheit oder Gegenwart verlegt. Die Vergangenheit kann man sich anlesen, die Zukunft nicht. Und da niemand weiß, wie die Zukunft aussehen mag, ist die Fantasie des Autors gefragt. "Ich finde es schade, dass ich das Jahr 2400 nicht mehr erleben werde", bedauert Erasmus Herold. "Denn dann könnte ich vergleichen, welche Ideen, die ich in meinem Roman verarbeitet habe, Wirklichkeit geworden sind. Der Kern meiner Geschichte lässt sich auf jeden Fall in die heutige Zeit oder die Vergangenheit portieren." Im Gespräch mit dem jungen Autor, hauptberuflich IT-Leiter in einem mittelständischen Unternehmen bemerkt man, er hatte Spaß daran, neue Welten zu kreieren. Und das geht mit Blick auf die Zukunft eben einfacher.
Rund zwei Jahre hat der Familienvater an seinem Vorhaben gearbeitet. Vornehmlich abends und am Wochenende. Unterstützung erfuhr er von seinem Bruder Ansgar, der mit ihm am Ablauf der Handlung feilte. Sein ehemaliger Studienkollege Oliver Kirchner beriet ihn in Stilfragen. Beide gaben dem Stromberger während dieser Zeit ein ständiges Feedback. Nachdem Herold sein Manuskript mehreren Verlagen vorgelegt hatte, fiel die Wahl auf den in Halle an der Saale ansässigen Projekte-Verlag Cornelius. Besonders ansprechend fand er als Neuling, dass man sein Buch richtig durchgearbeitet und ein 60-seitiges Empfehlungsdossier formuliert habe. "Ich wollte was dazulernen", ist Herold dankbar über die Unterstützung. "Meine Grundidee blieb unangetastet, niemand hat mich in meiner Kreativität beschnitten."
Weitere Infos und eine Leseprobe auf: www.ErasmusHerold.de
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