Sarah Berger-Reihe von Erasmus Herold
Wer hätte gedacht, dass das beschauliche Westfalen so gut zum Schauplatz brutaler Morde taugt. Gütersloh sehen und sterben? In den Krimis von Erasmus Herold jedenfalls ereilt dieses Schicksal eine ganze Reihe von Opfern. Der Autor, der in Bonn-Beutel geboren wurde und in Paderborn aufgewachsen ist, hat seine spätere Wahlheimat Gütersloh zum Schauplatz seiner Bücher gemacht.
Für seine Westfalenkrimis hat der Autor schon viel Lob geerntet. Dabei ist Erasmus Herold hauptberuflich als IT-Leiter tätig und bezieht die Inspiration zu seinen Büchern eher aus seinen weitgefächerten privaten Interessen. 2009 veröffentlichte er seinen Erstlingsroman „Krontenianern – Rendezvous am Bogen“ und wurde für den deutschen Science-Fiction-Preis nominiert.
Sympathisch und geheimnisvoll – übernehmen Sie, Sarah Berger.
Seitdem hat sich Erasmus Herold aufs Krimifach verlegt. 2012 erschien mit „Und ich vergebe dir nicht“ der erste Teil seiner Reihe um die attraktive Kommissarin Sarah Berger, 2013 folgte „Und dein Lohn ist der Tod“. Der Autor schickt seine junge Ermittlerin jeweils gemeinsam mit einem Kollegen auf die Jagd nach den Verdächtigen. Eine krimitechnisch bewährte Kombination, die für Zwischenmenschliches ebenso Raum lässt wie für kriminologischen Scharfsinn. Gemeinsam mit ihren wechselnden Dienstkollegen kommt Sarah Berger skrupellosen Serienmördern und dunklen Machenschaften auf die Spur. Mit ihr hat Erasmus Herold eine Figur geschaffen, mit der sich der Leser identifizieren kann. Man erfährt auch Persönliches und lernt die junge Kommissarin mit ihren Ecken und Kanten zu schätzen – wer hätte nicht gern eine so brillante und loyale Frau als Kollegin? Kein Wunder, dass ihr Team voll hinter ihr steht, egal ob es um das Entschlüsseln von Zahlencodes geht oder darum, mit psychologischem Einfühlungsvermögen lang verborgene Tatmotive ans Licht zu fördern.
Spannende Unterhaltung mit unvorhersehbaren Wendungen…
Verschlafene Provinz? Nicht nur die nach Gütersloh strafversetzte Sarah Berger muss sich gehörig ins Zeug legen, um ihre Fälle zu lösen. Erasmus Herold sorgt Seite um Seite für Spannung, bleibt dabei stets unvorhersehbar und lässt den Leser bis zuletzt mitfiebern. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass der Leser bei allen Perspektivwechseln und Zeitsprüngen den Überblick behält. Sprachlich überfordert er seine Fans nicht, sondern bietet flüssig zu lesende Unterhaltung. Seine Bücher mit ihrem unverwechselbar plastischen Schreibstil und ihren detaillierten Ortsbeschreibungen sind ein Muss für Krimifans, nicht nur für solche aus Westfalen. Und man darf gespannt sein, ob Erasmus Herold, erklärter Meister des offenen Endes, eine Fortsetzung der Reihe um Sarah Berger vorlegen wird.
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